In Tianjin geboren, in Wien ermordet
Am 23. Februar wurden in einem WIener Bordell drei Frauen getötet. Eine von ihnen hieß Hongxi Z. profil hat ihre Lebensgeschichte recherchiert - eine ganz normale, ziemlich komplizierte und am Ende tragische Biografie voller Überraschungen, die auch Einblick bietet in eine öffentlichkeitsscheue Community.
Vor 20 Jahren machte sich Hongxi Z. auf, ein neues Leben anzufangen. Sie war damals Ende 40 und verließ ihr Heimatland, die Volksrepublik China. Als „Einzelkämpferin“ ging Hongxi Z. nach Österreich und schaffte sich dort mit Mühe und Schweiß „ein Stück Himmel auf Erden“. So hat sie das später, im Jahr 2014, einmal beschrieben.
Am Freitag, dem 23. Februar, starb die österreichische Staatsbürgerin Hongxi Z. 67-jährig in Wien-Brigittenau. In einem Bordell, dessen Inhaberin sie war, wurde sie von Ebadullah A. erstochen. Auch zwei Sexarbeiterinnen brachte der 27-Jährige mit einem Küchenmesser um, eine dritte verbarrikadierte sich und überlebte. Noch heute stehen Dutzende Grablichter vor der Glasfassade des Geschäftslokals, einige Blumensträuße liegen vor der Tür.
Die Tat hat Wellen geschlagen, die noch nicht verebbt sind. Weil sie sich einreihte in eine lange Liste der Femizide in Österreich. Weil der Täter afghanischer Asylwerber war, der sich seit Ende 2022 in Österreich aufhielt. Und weil sie eine Gruppe in den Fokus rückte, die ein Schattendasein führt: Sexarbeiterinnen der chinesischen Community in Wien. profil hat ihre Vorgeschichte recherchiert – eine Spurensuche bei Angehörigen, in Dokumenten und China-Restaurants.
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